Projekt

Die Idee

Die Köhlerei Andelbach hat sich zum Ziel gesetzt, das traditionelle Handwerk der Holzkohlenherstellung weiter zu pflegen. Es ist uns ein Anliegen einem breiten Publikum Einblick in den Prozess der Arbeiten rund um den Kohlenmeiler zu geben. Die Köhlerei ist ein immatrielles Kulturerbe über das wir gerne Informationen an Gross und Klein weitervermitteln möchten. Das Handwerk hat sich seit Jahrtausenden bis in die heutige Zeit kaum verändert. Die Köhlerei ist ein Teil der vielfältigen Nutzung des Waldes. Während den arbeitsintensiven Arbeiten vor, während und nach dem Verkohlen, bieten wir Führungen an und lassen die Besucher die entspannte Atmosphäre in der Natur geniessen. Der Köhlerplatz und dessen Umgebung bieten beste Möglichkeiten um weitere Geschichten zu schreiben.

Unser Verein wird von Gönnern und der Holzkorporation Oberwinterthur unterstützt.

 

Was bisher geschah

2005
Die Idee, mit randständigen Menschen einen Kohlenmeiler zu betreiben, gährt in unseren Köpfen. Wir sind auf der Suche nach einem Fachmann (-Frau!), der (die) zeigt, wie das Handwerk funktioniert.

2006
Wir sind entschlossen, dieses Wagnis einzugehen und fragen Doris Wicki (die einzige Köhlerfrau in der Schweiz) ob sie bereit wäre, uns in die Geheimnisse dieses uralten und sagenumworbenen Handwerks einzuweihen. Glücklicherweise, sagt Sie zu! Also starten wir den ersten Kohlenmeiler im Andelbach mit dem Verein Läbesruum, und lernen, fragen, studieren, notieren; Doris hat es im Griff, wir noch nicht …

2007
Der Sprung ins kalte Wasser, wir wagen den ersten Kohlenmeiler ohne Fachperson. Wir versuchen das Gelernte umzusetzen, es ist nicht einfach, wir zahlen Lerngeld, aber es gelingt einigermassen. Die erste „selberproduzierte“ Holzkohle … !

2008-2009
Entweder wird man vom Kohlenvirus „infiziert“ oder man lässt es bleiben!! Jedes Jahr 45-50 Ster Holz zu Holzkohle verkohlen, ein Unterfangen, das Kraft kostet aber auch viel gibt! Beat Dietschweiler wird den Virus nicht mehr los!

2010-2013
Daniel Baumann, Praktikant im Läbesruum, will unbedingt mit machen. Auf eigene Verantwortung infiziert auch er sich mit dem „Köhlervirus“. Zu Zweit köhlern wir weiter jedes Jahr ca. 45 Ster Holz zu Holzkohle, wir verkaufen die Kohle auch gut!

2014
Zum letzten Mal wurde im Mai für den Verein Läbesruum Holzkohle hergestellt. Wir möchten dieses uralte Handwerk weiter pflegen. Mit der Gründung der Vereins „Köhlerei Andelbach“ und Ihrer Unterstützung, lieber Leser, hoffen wir, dass es uns gelingt, weiterhin einen Kohlenmeiler zu betreiben und der Öffentlichkeit dieses traditionelle  Handwerk zu zeigen.

2015
Der Meiler wurde ab April aufgestellt. Das Köhlerfest war ein voller Erfolg. Wir konnten viele bekannte und auch neue Gönnerinnen und Gönner an unserem Köhlerfest am 24. Mai begrüssen. Wir hatten ein Ertrag von ca. 4.2 Tonnen Holzkohle. Zum Team der Köhlerei Andelbach sind zwei neue Gesichter dazugestossen. Zum einen ist dies Peter Dietschweiler, der Bruder von Beat zum anderen Werner Hess, ein langjähriger Freund. Beide unterstützen den Verein tatkräftig!

2016
Am 20. Mai 2016 konnten wir den Meiler im Andelbach feierlich entzünden und nach ca. 12 Tagen war der Verkohlungsprozess soweit beendet, dass wir uns auf eine reiche Kohlenernte freuen durften. Und so konnten wir dieses Jahr über 4,5 t Winterthurer-Holzkohle ernten. Davon waren etwa 400kg Tischgrillholzkohle (kleinere Kohlenstücke), die jetzt auch in sämtlichen Verkaufsstellen erhältlich sind, wo unsere Holzkohle verkauft wird.

2017
Es war ein intensives, aber auch spannendes Jahr. Im Winter 16/17 haben wir ca. 90 Ster Buchenholz aufgerüstet.  Bis diese 90 Ster gesägt, gespalten und aufgestapelt waren, hatte Man(n) doch über 60 Tonnen Holz mehrmals in die Hände genommen! Im April, als unzählige Vögel aus voller Kehle den Frühling „einsangen“, bauten wir den Meiler mit ca. 50 Ster Holz auf. Das Köhlerfest im Mai wird vielen von Euch noch in Erinnerung sein. Der Geruch der Köhlerwürste vom Grill, der Rauch der Steinkohle von der Esse vom Nägelschmieden, die Lieder des Jodlerchörlis, das noch etwas sanfte qualmen des Meilers und natürlich das schöne Wetter haben zu einem gelungenen Fest beigetragen.

Nachdem der Meiler 13 Tage und Nächte qualmte, das heisst alle 3 Stunden Meilerpflege Tag und Nacht, und danach noch ca. 10 Tage abkühlte, konnten auch wir uns etwas erholen von den nächtlichen Strapazen! Die Ernte von gegen 4 Tonnen Holzkohle war dann der Lohn für die Anstrengungen. Dass die Qualität unserer Holzkohle super ist zeigte sich auch im Verkauf. Innerhalb von 2 Monaten war praktisch die gesamte Kohle verkauft.

2018
Nach dem Aufstellen des Meilers konnte Beat Dietschweiler infolge Krankheit nicht mehr dabei sein. Somit war sein Bruder Peter alleine für den Meiler und den Verkohlungsprozess verantwortlich.
Wir konnten dann wiederum ein geselliges Anzündfest und danach ein gut besuchtes Köhlerfest bei schönstem Wetter durchführen. Von dem 45 Ster Meiler durften wir einige Wochen später 3,5 t Holzkohle von bester Qualität ernten. Die Holzkohle erfreut sich immer grösserer Beliebtheit und ende August sind nur noch wenige Säcke am Lager.

Leider ist Beat Dietschweiler am 29.Oktober 2018 verstorben. Mit Beat verlieren wir unseren Präsidenten, Bruder und Freund. Beat hat die Köhlerei Andelbach aufgebaut, geprägt und in unserer Gegend bekannt gemacht. Er wird uns sehr fehlen.

2019 Frühjahr
Im Frühjahr 2019 haben wir mit dem restlichen Holz von ca. 40 Ster den 14-ten Andelbacher Meiler aufgestellt. Es ist immer wieder erfreulich, wie spontan Helfer dazukommen und uns bei der doch recht intensiven Arbeit unterstützen. Beim Aufstellen war das Wetter sehr warm, so dass wir ziemlich ins Schwitzen kamen. Das wechselte dann ziemlich rapide und so hatten wir ein trockenes, aber doch sehr kühles Anzünd- und Köhlerfest. Trotz der Kälte haben uns wieder sehr viele neue Interessierte und aber auch viele «Stammgäste» besucht. Peter führte den 2-wöchigen Verkohlungsprozess mit tatkräftiger Unterstützung seiner Tochter Corinne durch. Die Nachfrage nach unserer Holzkohle wird immer grösser und so waren wir nach wenigen Wochen ausverkauft.

2019 Herbst
Die Köhlerei Andelbach baut traditionell immer im Frühjahr einen Kohlenmeiler. Dieses Jahr haben wir ende August einen zweiten «Zwischenmeiler» aufgebaut und durchgekohlt. Es gab dazu mehrere Gründe. Zum Einen konnten wir bis anhin erst anfangs Juli die Kohle ernten, obwohl die Leute schon im Mai danach gefragt haben. Dazu kommt, dass es jedesmal sehr stressig war die Kohle sauber zu ernten, denn auch nach zwei bis drei Wochen nach dem Prozess ist die Kohle noch so heiss, dass sie immer wieder anfängt zu glühen und zuerst noch offen abkühlen muss. Den «Zwischenmeiler» konnten wir drei Monate abkühlen lassen und dann im Januar in aller Ruhe ernten. Auf diese Weise hat die Kohle noch bessere Qualität und zudem können die Besucher direkt am nächsten Köhlerfest die Kohle bei uns kaufen und mitnehmen. Es war uns auch eine grosse Freude René aus Malans als Helfer und Lernender bei uns zu haben. Er möchte mit einem Team in Malans ab ca. 2021 jährlich einen Kohlemeiler aufstellen und das unterstützen wir natürlich gerne.

2020
Anfangs Februar fand unsere alljährliche GV des Vereins Köhlerei Andelbach statt. Das erfreuliche ist, dass wir nun drei neue, «jüngere» Mitglieder in das Team aufnehmen durften. Corinne Dietschweiler, Urban Flunser und Freddy Roost sind die sehr motivierten Neumitglieder, die wir herzlich willkommen heissen.

Im Spätsommer war es wieder so weit. Wir durften den 16. Meiler mit ca. 48 Ster Holz im Andelbach aufbauen. Das Anzündfest am 4. September für die Gönner war rundum ein toller Erfolg. Über 40 Personen kamen um die Startphase mitzuverfolgen. Nach der Begrüssung durch den Präsidenten Peter Dietschweiler haben Corinne Dietschweiler und Urban Flunser, die „Neulinge“, einen Eimer Glut auf den Meiler getragen und dann in das Füllihaus geleert. Schon nach kurzer Zeit kam Rauch aus dem Meiler.

Wir bekamen einige tolle Komplimente über das schöne Aussehen des Meilers, vor allem auch von Helmut Rodenhausen, der sein neu erschienenes Buch „HOLZKOHLE“ vorstellte. Nach der unterhaltsamen Präsentation durften wir eine sehr geschmacksvolle Polenta und Kaiserschmarrn als Dessert geniessen, zubereitet und gesponsort von Tina und Röbi Grundbacher. Herzlichen Dank dafür.

Am Sonntag haben viele Besucher das Traditionelle Köhlerfest besucht und genossen. Es ist halt immer wieder ein spezielles Fest im Wald mit einem tollen Ambiente und feinen Kostbarkeiten.

Auch dieses Jahr waren die Lama Spaziergänge und die Nagelschmiede für die Kinder einen vollen Erfolg. Vielen Dank an dieser Stelle für Alle, die sich so toll eingesetzt haben und so für das gute Gelingen des Festes beigetragen haben.

Nach dem der Meiler Tag und Nacht von Corinne und Urban betreut und bearbeitet wurde, war der Verkohlungsprozess dann nach 13 Tagen erfolgreich beendet. Ein grosses Kompliment an das Ganze Köhlerteam für Ihren Einsatz, das gute Gelingen und die tolle Zusammenarbeit.

2021
Was für ein Jahr… wegen bekannten Umständen konnten wir den Prozess im Mai zwar durchführen, jedoch fand das alljährliche Köhlerfest nicht statt. Urban hat in diesem Jahr den Prozess unter Beobachtung von Peter alleine durchgeführt. Was er mit Bravur gemeistert hat!

Die Köhlerzeit war durch die Absage von Führungen ruhig und wir haben die Zeit als Verein genossen.

Im Juni durfte Peter mit Doris Wicki in Sirnach bei der Hochwacht einen ca. 45 Ster Meiler verkohlen. Es konnten beide viel voneinander lernen.

Mitte Juli und anfangs August führten Peter und Doris Wicki wieder einen 4-tägigen Köhler-Schnupperkurs auf dem Ballenberg durch. Die Durchführung des Prozesses der kleinen, ca. 1,2 Ster Meiler waren zum Teil eine rechte Herausforderung für die Teilnehmer und trotzdem waren am Ende alle hell begeistert.

Ende Oktober, anfangs November haben Corinne und Peter in Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb Elgg einen 35Ster Meiler aufgebaut und verkohlt. Die Zusammenarbeit war sehr schön und hat super funktioniert. Es waren sehr viele bekannte Besucher da und haben die Beiden in der Kälte unterstützt. Vielen Dank dafür!

2022/2023
In diesen beiden Jahren durften wir zwei schöne Köhlerprozesse erleben. Wir durften auch in dieser Zeit viele Besuchern bei uns im Wald begrüssen! Wir wurden auch immer wieder von vielen verschiedenen Helfern unterstützt!
Vielen Dank dafür! Ohne euch wäre es nicht möglich das Handwerk so weiter zu führen!!

Ebenso durften wir im 2023 ein neues Vereinsmitglied begrüssen!

Da wir im nächsten Jahr Jubiläum feiern, beginnen für uns schon die Vorbereitungen. Wir freuen uns auf das neue Köhlerjahr und bedanken uns nochmals ganz herzlich bei Allen die uns immer wieder, in verschiedenen Formen unterstützen!!